Der Bewegungsstall

Auf dem Christinenhof leben ca. 20 Pferde in einer Gruppe.

Stuten und Wallache werden hier zusammen gehalten. Allen gemeinsam ist ihre Sozialverträglichkeit. Es werden nur gut sozialisierte, freundliche Pferde aufgenommen. Aber das trifft zum Glück auf die meisten Pferde zu.

Das Besondere an dem Stallkonzept ist, dass die Pferde das ganze Jahr über die Möglichkeit haben auf die Koppel zu gehen. Gleichzeitig können sie sich immer selbstständig in den Auslauf oder Stall zurückziehen, um sich vor dem Wetter oder vor Fliegen zu schützen. Ganz wie sie selbst das möchten.

 

Die Heufütterung

Heu wird von November bis Mai ad libidum angeboten. Im Sommer steht den Pferden Futterstroh zur Verfügung.

Beim Fressen sind alle Pferde durch einen 3 Meter Dachüberstand vor dem Wetter geschützt.

Die Weiden

Der Hof ist mit 24 Hektar Koppeln arrondiert. Durch die Größe der Fläche können die Pferde das ganze Jahr über die Weiden benutzen. Genügend Bewegung vor allem im Winter ist dadurch garantiert. Es entfällt auch das Anweiden im Frühjahr und es gibt keine abrupte Futterumstellung im Herbst. Ab November fangen die Pferde an am Heu zu knabbern, ernähren sich aber noch hauptsächlich vom Gras. Über mehrere Wochen dauert die Futterumstellung von Gras auf Heu. So kann sich die Verdauung vom saftigen Gras auf das stängelige Heu langsam anpassen. Im Frühjahr ist es umgekehrt. Ab März finden die Pferde schon wieder frisches Gras und auch hier findet die Futterumstellung über mehrere Wochen statt.

Die Anlage

Der Stall bietet den Pferden vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten: zwei Liegebereiche, Raufutter, Kraftfutter, Tränke, Wälzplatz sind auf 4000 qm befestigtem Auslauf verteilt. Sommer wie Winter können die Pferde hier auf einem trockenen, sauberen Untergrund, mit Lava, Sand oder Pflastersteinen, laufen.

Der Futterautomat

Der Automat erleichtert eine individuelle Gabe von Mineral- oder Kraftfutter in der Gruppenhaltung. Die Pferde können selbstständig und bedarfsgerecht ihre Portionen an Mineralfutter und Kraftfutter abholen. Pellets und das Mineralfutter werden einzeln dosiert. Jedes Pferd erhält so täglich seine benötigte Menge.

Der Liegebreich

Neu ab 2021: Der "alte" Liegebereich wurde um 90 qm vergrößert, auf 330 qm. Ein zweiter, separater Liegebereich, mit ca. 100 qm kam zusätzlich dazu.

Im Liegebreich sollte kein Futter angeboten werden. Dadurch wird gewährleistet, dass die Pferde diesen Bereich nur zum Ausruhen oder Hinlegen aufsuchen. 

Der eingestreute Grünkompost ist weich, verformbar, griffig und gut isolierend gegen Kälte.


Tagesablauf

Der Bewegungsstall bietet jedem Pferd viel Platz und Beschäftigungsmöglichkeiten.

So könnte ein Tagesablauf im Winter, bei Heufütterung, aussehen:

Irgendwann in der Nacht läuft das Pferd in den Liegebereich, döst dort eine Zeit im Stehen, um sich dann hinzulegen. Jetzt kann es den nötigen Tiefschlaf (REM-Schlaf) mit Traumphasen genießen. Nach dem Aufstehen geht es unter das Vordach der Liegehalle, schaut sich in Ruhe um, sieht sich das Wetter an und die anderen Pferde. Es verspürt einen leichten Hunger und läuft hoch zum Kraftfutterautomaten. Nach einer kleinen Portion geht es weiter zum Wasser. Jetzt muss das Pferd überlegen, ob es auf die Koppel laufen möchte oder lieber zum Heu. Da es noch regnet, geht es lieber unter das schützende Dach der Heuraufe. Dort kann es von November bis Mai rundum die Uhr Heu fressen. Nach zwei Stunden hört es endlich auf zu regnen. Einige Pferde sind schon auf die Koppel gelaufen. Unser Pferd entschließt sich nun auch hoch zu gehen. Auf der Koppel angekommen spielt es kurz mit seinen Kumpels, wälzt sich ausgiebig auf dem nassen Boden und fängt dann an nach Gras zu suchen. Ein Glück hat es noch nicht geschneit, so ist es nicht so mühselig an überständiges Gras zu kommen. Wirklich schmecken tut das aber nicht. So fängt es an, an den Hecken und Sträuchern zu knabbern. Hier und da findet es noch Hagebutten, aber auch Haselnusszweige werden gezupft. Plötzlich rennt ein anderes Pferd im wilden Galopp zum Stall. Alle rennen hinterher. Auf dem Sandplatz angekommen, lässt sich der Gewinner des Wettrennens feiern. Kurz wird getobt und sich nochmal im Sand gewälzt. Nach der Anstrengung haben alle Hunger. Jetzt heißt es geduldig anstellen am Kraftfutterautomaten. Einige Zeit dauert es bis unser Pferd an der Reihe ist. Dann endlich ist es dran und bekommt einen Teil seiner Tagesportion an Kraft- und Mineralfutter. Kurz noch was trinken und dann wird sich erst mal ausgeruht.


Eckdaten

Hof:

  • 30 ha Grünland
  • Heu von artenreichen Wiesen
  • scheunengelagertes Heu

Haltung:

  • ca. 4000 qm befestigter Auslauf mit Sand, Lava, Pflastersteinen
  • Ganzjähriger Zugang zu den Weiden
  • Unterstellmöglichkeiten, ohne Einstreu, auf über 300 qm
  • 430 qm Liegefläche mit Grünkompost eingestreut
  • Ganzjähriger freier Zugang zum Stall
  • Heu ad lib von November bis Mai
  • Zwei beheizte Trog-Tränken
  • Kraftfutterautomat
  • Salzleckstein
  • Einzäunung mit Holz, Equiwire oder Litze
  • großzügig getrennte Funktionsbereiche

Pferde & Service & Gesundheit:

 

Pferde:

  • Pferdegruppe mit ca. 20 Pferden
  • Stuten und Wallache

Service:

  • Reitplatz
  • offene Reithalle
  • Round Pen
  • Waschplatz
  • überdachter Anbindebereich
  • Pferdewaage
  • Sattelkammer mit Sattelschränken
  • Trail-Hindernisse

Gesundheit:

  • 1-2 x jährlich Wurmkur-Pflicht (Magendasseln, Bandwurm)
  • Selektive Entwurmung im April und Juli
  • zwei Boxen im Krankheitsfall